Bergwerk Lohberginduadmin2024-01-17T01:59:54+02:00
Zeche Lohberg: 100 Jahre Bergbau in Dinslaken-Lohberg
1905 gründet der Industrielle August Thyssen die Zeche Lohberg zur Kohleversorgung seines Dinslakener Stahlwerks. Vor dem Krieg fällt das Bergwerk im Zuge der Konsolidierung der Gelsenkirchener Bergwerks AG zu. Nach dem Krieg wird die Hamborner Bergbau AG im Rahmen der Entflechtung Muttergesellschaft der Zeche.
In den 1950er Jahren wird die Schachtanlage umfangreich modernisiert. Wie auch auf anderen Großschachtanlagen wird Fritz Schupp als Architekt engagiert. Schacht 2 wird komplett ersetzt. Mit Schacht 3 wird kurze Zeit später ein neuer Wetterschaft für Zeche Lohberg abgeteuft. Mitte der 1980er Jahre folgt Schacht Hünxe. 1992 wird Lohberg mit dem Bergwerk Osterfeld zum Verbundbergwerk Lohberg/Osterfeld zusammengeschlossen. Die Osterfelder Tagesanlagen werden hierfür größtenteils aufgegeben, einzelne Schächte übernommen.
Verbund von Bergwerk Lohberg mit Prosper folgt auf Osterfeld
Der Verbund hält 14 Jahre und endet im Dezember 2005 trotz ergiebiger Kokskohlenvorräte mit der Schließung der Zeche. Im Jahr 200 wird der Wetterschacht 3 verfüllt. Bereits 2003 wird der Schacht Hünxe auf der 7. Sohle mit dem Bottroper Bergwerk Prosper verbunden. Von dort aus sollten die 54 Mio. Tonnen Kohle abgebaut werden, die dort noch lagern.
Bergwerk Lohnberg wird Ende 2005 stillgelegt. Mehr als 1.400 Mitarbeiter werden entweder auf andere Zechen verteilt oder in den Vorruhestand geschickt. Prosper-Haniel übernimmt die Abbaufelder und den Wetterschacht in Hünxe.
Ab Juni 2007 erfolgt der rigorose Abriss des Zechengeländes, bis auf einige erhaltene historische Gebäude, wie das Pförtnerhaus, die Zechenwerkstatt, das Betriebsgebäude und die Fördermaschinenhäuser. Das Architekturbüro stegepartner aus Dortmund gewinnt 2007 den Wettbewerb für das „Zechenareal Dinslaken-Lohberg“ und plant, Alt-Lohberg auf dem Zechengelände zu erweitern.
Was von Bergwerk Lohberg bleibt
Im Jahr 2008 beantragt die RAG den Abriss der unter Denkmalschutz stehenden Fördergerüste über den Schächten 1 und 2. Als Gegenmaßnahme wird Ende 2008 der Förderverein Fördertürme Bergwerk Lohberg e. V. ins Leben gerufen. Der Erhalt gelingt nicht bzw. nur teilweise. Lohberg Schacht 2 bleibt ohne Führungsgerüst erhalten und steht viele Jahre ohne Seilscheiben da. Sie werden aufgearbeitet und 2023 wieder montiert.
Das Gelände der Zeche dient im Frühjahr 2011 als Kulisse für die Dreharbeiten des Kinofilms „Kleine Morde“. 2015 wird die Zeche zum Spielort der Ruhrtriennale. Seit 2016 wird die denkmalgeschützte Zechenwerkstatt von der Dinslakener Bürgergesellschaft als Veranstaltungsort und als Treffpunkt genutzt.
Das
Bergwerk Prosper, dem Felder und Schacht Hünxe von Zeche Lohberg zugeschlagen wurden, wurde 2018 als letzte Zeche des Ruhrgebiets geschlossen.