Bergwerk Pluto: 120 Jahre Zechen-Geschichte zwischen Herne und Wanne-Eickel
Heiligennamen wie St. Remigius oder St. Nikolaus zierten die Grubenfelder, auf denen die ersten Mutungsbohrungen für die Zeche Pluto vorgenommen wurden. 1857 fand nicht nur die offizielle Namensgebung von Pluto statt, sondern ebenso die ersten Abteufungsarbeiten für Schacht 1 (Schacht Thies), wo vier Jahre später dann die Förderung eingeleitet wurde. 1873 beginnen die Arbeiten an Schacht Wilhelm. Es folgte noch ein Wetterschacht (Schacht 6), der ab 1875 geteuft wurde. Auch der Name Zeche Pluto entsprangen dem übersinnlichen: Dem griechischen Gott Pluto. Er ist – passend zum Bergbau – in der griechischen Mythologie der Gott der Unterwelt.
1899 kommt das Bergwerk zum Schalker Verein, der sich so dringend benötigte Kohlevorräte sichern kann. Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte eine Umrüstung der Zeche in zwei Doppelschachtanlagen (Schacht1/4 und Schacht 2/3), an denen sich 1906 noch ein weiterer Wetterschacht (Schacht 5) und weiterer Förderschacht (Schacht 7) anschlossen. In diesen Zeitraum fällt auch der Bau einer Kokerei. Doch schon 1927 wurde die Förderung auf Schacht 1/4 eingstellt und die Grubenfelder mit denen von Schacht 2/3 zusammengelegt. Seitdem kam die Gesamtförderung auf der Schachtanlage 2/3 zu Tage, zu der sich 1931 unter dem Dach der Vereinigten Stahlwerke auch noch Teile der Zeche Rheinelbe und Alma gesellten.
Zeche Pluto: Zerstörung und Wiederaufbau
Im Zweiten Weltkrieg wird Pluto stark beschädigt. Ein Kriegsgefangenenlager wird zerstört, wobei 125 Menschen den Tod finden. Trotz der starken Zerstörungen wird auf Pluto kurz nach Kriegsende bereits wieder Kohle gefördert. 1953 wird über Schacht Pluto-Wilhelm (Schacht 3) von den bekannten Architekten Schupp und Kremmer das heute noch erhaltene Doppelbock-Gerüst errichtet. Es wird der zentrale Förderschacht von Zeche Pluto bis 1976.
Im März 1976 erfolgt die Stilllegung von Pluto durch die RAG und die Zusammenlegung mit Bergwerk Consolidation. Die bis in die 2020er Jahren noch erhaltenen Tagesanlagen wurden bis Anfang 2021 stark dezimiert. So steht das Doppelbockgerüst heute ohne Schachthalle da. Nachnutzer auf dem Gelände sind das THW und eine Forensik-Klinik.